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Leuchtende Nachtwolken über Mitteleuropa!

In den Sommermonaten können Naturfreunde das faszinierende Phänomen der Leuchtenden Nachtwolken (polare mesosphärische Wolken) am Himmel in Richtung Norden bewundern. Diese entstehen im polaren Sommer in ca. 80 Kilometern Höhe in der Mesosphäre. Diese Atmosphärenschicht liegt viel höher als die Troposphäre, in der sich das reguläre Wettergeschehen abspielt und die sich nur bis in eine Höhe von ca. 12 Kilometern erstreckt. Die Leuchtenden Nachtwolken werden von der Sonne angestrahlt und streuen dieses Licht auf den auf der Erdoberfläche befindlichen Beobachter. Aus dessen Sicht befinden sich die Nachtwolken so hoch über seinem Kopf, dass er die silbern glänzenden, zirrusähnlichen Schwaden beobachten kann, nachdem die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist. Wissenschaftler vermuten, dass sich an die Oberfläche meteorischer Partikel (,,Sternschnuppen") Wasserdampf anlagert und gefriert und sich so die aus Eispartikeln bestehenden Leuchtenden Nachtwolken bilden. Normalerweise treiben Winde die Nachtwolken entlang des polaren Breitenkreises, aber manchmal können sie auch bis in unsere mittlere Breiten transportiert werden und in Deutschland - insbesondere in Norddeutschland - am späten Abendhimmel auftauchen. Diese Wolken sind nicht nur ein schönes Naturschauspiel, sondern sie sind auch aus physikalischer Sicht interessant, da sie sowohl von komplexen Vorgängen der unter ihnen liegenden Atmosphärenschichten als auch von Einflüssen aus dem interplanetaren Raum (z. B. Sonnenwinde) beeinflusst werden. Das von Alexander Gerst im Juli 2018 auf der Internationalen Raumstation aufgenommenen Fotos verdeutlicht, wie viel höher sich das Schauspiel über der uns vertrauten Troposphäre abspielt.